Nachlese zu unserem Besuch in St.Etienne de Montluc (26.8. bis 31.8.2015)
Am Mittwoch früh um 5.00 Uhr starteten wir, bei Dunkelheit und noch etwas müde, zum Besuch bei unseren französischen Freunden. Gegen 10.00Uhr machten wir eine längere Pause, um unser üppiges Frühstücksbüffet bei Sonnenschein aufzubauen und zu genießen. Gutgelaunt ging es weiter, nur jeweils kurz unterbrochen von kleinen „Pipi-und Kaffeepausen“. Je näher wir unserem Ziel kamen desto ungemütlicher wurde das Wetter. Bei Regen stiegen wir aus dem Bus und suchten schnell den Empfangsraum „Le Manoir“ auf. Dort wurden wir herzlich begrüßt von den Gastfamilien, dem Vorstandsteam und auch von einer Vertreterin der Gemeinde. Ein Häppchenbüffet und diverse Getränke rundeten den Empfang ab.
Anschließend wurde das Gepäck umgeladen, um den verbleibenden Abend in den Familien zu verbringen und nicht allzu spät zu Bett zu gehen, denn am nächsten Tag erwartete uns ein großes Programm: ein Tagesausflug zum PUY DU FOU, einem ganz besonderen Vergnügungspark mit historischem Bezug. Eingebettet in eine zauberhafte Landschaft mit schönem Baumbestand konnten 19 verschiedene Vorführungen und szenische Darstellungen sowie historische Gebäude bestaunt werden. Alles zu sehen war an einem Tag leider nicht möglich. Es war ein Tag prall gefüllt mit den verschiedensten Eindrücken. Nur das Wetter machte uns zu schaffen, denn es regnete leider fast pausenlos.
Am Freitag strahlte die Sonne dann umso mehr. Am Vormittag hatten wir Gelegenheit das Versorgungslager der Leclerc Supermärkte zu besichtigen. Wir wurden mit Kaffee und Croissants empfangen, um nach einer kurzen allgemeinen Information in einem Tagungsraum durch verschiedene Lagerhallen geführt zu werden. Es war äußerst interessant vor Ort zu sehen wie Lagerung und Weiterleitung verschiedenster Produkte mit ausgeklügelter Logistik zu dem Verbraucher gelangen. Abschließend wurden wir noch einmal mit vorzüglichen Häppchen und diversen Getränken, unter anderem auch Champagner, verwöhnt.
Am Nachmittag starteten wir mit dem Bus zu einer Entdeckungsfahrt entlang des Mündungsgebiets der Loire. An verschiedenen Orten verließen wir den Bus um besondere Plätze zu erkunden: Zuerst ging es nach Cordemais mit seinem Kohlekraftwerk, dem Hafen und der „Villa Cheminée“ ( Haus auf dem Schornstein ), einem besonderen Kunstwerk eines renommierten japanischen Künstlers. In Lavau sahen wir den verlandeten Hafen, der heute eine besondere ökologische Nische bietet. Im Vorbeifahren sahen wir die Erdölraffinerie von Donges und bei Montoir die Schiffsterminals für Anlieferungen von Sand, Steinen, Kohle, Getreide etc. Bei St. Nazaire sahen wir die Brücke über die Loire mit einer Spannweite von 1400m. In Corsept wurden wir mit einer speziellen, nur dort praktizierten Art der Fischerei bekannt gemacht. Den Schlusspunkt dieses Ausflugs setzte unser Picknick am Strand von St. Brevin les Pins. Von hier aus hatten wir einen ungehinderten Blick auf eine gegenüberliegende Werft von St. Nazaire wo gerade das weltweit größte Kreuzfahrtschiff gebaut wird. Krönender Abschluss war ein fulminanter Sonnenuntergang.
Der Samstag war der individuellen Tages-Gestaltung in den Gastfamilien vorbehalten. Er wurde auf die unterschiedlichste Weise genutzt. Und abends war feiern angesagt. Im „Espace de Montluc“, einer attraktiven Veranstaltungshalle, erwartete uns ein ,in den deutschen Farben, festlich geschmückter Saal und der typische „Apéro“ (Aperitiv). Anschließend nahm man Platz und lauschte den Freundschaftsbekundungen der jeweiligen Vereinsvorsitzenden und deren Wünschen, dass diese „Jumellage“ auch zukünftig so lebendig bleiben und weiter ausgebaut werden solle. Dann hieß es: Das Büffet ist eröffnet! Bei gutem Essen und gutem Wein wurde an den runden Tischen erzählt und gelacht. Später wurde bei flotter Musik so manches Tanzbein geschwungen.
Am Sonntag wartete dann eine besondere Aktivität auf uns. Am Strand von Pouliguen starteten wir, ausgerüstet mit Gummistiefeln, Eimern und Schaufeln zur Austern- und Muschelsuche. Von zwei französischen Experten wurden wir über die verschiedenen Arten, die Spielregeln und die Technik der Ernte informiert. Zum Mittagessen verzehrten wir unser Picknick. Den restlichen Nachmittag bis zur Abfahrt unseres Busses verbrachten wir am Strand in einem bequemen Liegestuhl bei Kaffee oder Cocktail. Einige besonders Mutige stürzten sich in die äußerst kühlen Fluten, andere erkundeten den Ort Pouliguen, um noch Mitbringsel zu erwerben. Dann ging es zurück nach St. Etienne. Den Abend verbrachten wir wieder im „Espace de Montluc“ Die gesammelten Muscheln(und noch einige zugekaufte) wurden für Gäste und Gastfamilien zubereitet, aber es gab auch noch andere Dinge für „Muschelverweigerer“. Man saß noch gemütlich zusammen und nutzte die Zeit zu Gesprächen.
Am Montag früh hieß es dann Koffer packen und ein letztes Mal mit dem Auto zum „Espace de Montluc“ zum gemeinsamen üppigen Frühstück. Anschließend wurde noch ein Gruppenfoto geschossen und dann musste man Abschied nehmen. Dabei floss auch das eine oder andere Tränchen und immer wieder hörte man „à l’année prochaine à Mühlhausen“. Die letzten Koffer wurden verstaut und die Nachzügler, die sich gar nicht trennen konnten, in den Bus gescheucht. Der setzte sich auch sogleich in Bewegung. Es wurde fleißig gewinkt und „Auf Wiedersehn“ gesungen bis unsere Gastgeber nicht mehr zu sehen waren. Zügig brachte uns unser Fahrer wieder in die Heimat zurück. In Rettigheim beschlossen eine Vielzahl den Tag mit einem deftigen Essen und Getränken beim Feuerwehrfest zu beschließen. Und um Mitternacht wurde noch auf ein Geburtstagskind angestoßen bis schließlich auch die Letzten den Heimweg antraten. BG